Themen - Deutschlands Bündnisse mit dem Islam

Geistliche Einsichten in geschichtliche Bündnisse und ihre Auswirkungen

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Rosemarie Stresemann

Vorbemerkung der Autorin:

Die nachstehenden  Ausführungen erschienen im Rahmen der „Politischen Seite“, dessen Herausgeber Ortwin Schweitzer ist. Es handelt sich um die Januar/Februar- Ausgabe von 2012. Veröffentlich wurde diese Ausgabe bei Beter im Aufbruch http://www.beter-im-aufbruch.de/polseite/PS_Januar-Februar_2012.pdf
Einige Angaben über mich sind inzwischen veraltet. Seit 2015 bin ich Vorstandsvorsitzende des Wächterruf- Gebetsnetzes für Deutschland.
Der Politischen Seite liegt meine Schrift zugrunde:
Rosemarie Stresemann: Bündnis des Todes – Wie sich Nationalsozialismus und Islamismus in Deutschland verbündeten und gemeinsam den Holocaust planten
Herausgeber: Christen an der Seite Israels e.V. Ehlener Str. 1, 34289 Zierenberg  Bestellung per Email: info@israelaktuell.de    Preis 3,–€

Weitere Recherchen ergaben noch eine ältere Verbindung mit dem Islam, die die Mitschuld Deutschlands am Völkermord an den Armeniern einleitete.
Sie dazu meine Schrift : Bündnis des Todes II https://rosemariestresemann.wordpress.com/bucher/

Vorwort von Ortwin Schweitzer

Das heutige Thema ist ein Gastbeitrag von Rosemarie Stresemann, Berlin. Sie ist Lehrerin i.R. und Mitarbeiterin bei der Initiative „Gemeinsam für Berlin“. Außerdem ist sie mit im Leitungsteam des „Wächterrufs“, einer Gebetsbewegung für Deutschland.
Die Studie von Rosemarie Stresemann ist gründlich recherchiert und ist darin von besonderer Brisanz, dass sie ein Gebiet beleuchtet, welches bisher weder in der säkularen, noch in der geistlichen Forschung der deutschen Nachkriegsgeschichte besondere Beachtung gefunden hätte. Es ist die Beziehung Deutschlands zur islamischen Welt mit gravierenden Auswirkungen für die ganze Welt. Es zeigt sich ein weiteres Mal, wie Deutschland wieder einmal an langfristigen Weichenstellungen der Weltgeschichte im 20. Jahrhundert beteiligt war, deren Konsequenzen bis in die Gegenwart reichen.

Lange bevor es die Diskussion um die Präsenz des Islam in Deutschland gab, hatte schon Kaiser Wilhelm II. und nach ihm Hitler entschieden, dass Deutschland und der Islam ein Bündnis eingehen sollten. Dabei ging es jedes Mal um die Durchsetzung machtpolitischer Interessen, die Deutschland „groß“ machen sollten. Diese Bündnisse waren das Gegenteil von Gottes Berufung für Deutschland, an der Seite Israels zu stehen. Sie haben bis heute in ihrer geistlichen Wirkung
tiefgreifende zerstörerische Folgen.

Das Bündnis vom Kaiser Wilhelm II.

Wilhelm II. erklärte sich bei seiner Tischrede in Damaskus anlässlich seiner Orientreise 1898 zum „Schutzherrn der 300 Millionen Muslime“. Mit dem osmanischen Sultan, der als Kalif auch das geistliche Oberhaupt aller sunnitischen Moslems war, schloss er einen Freundschafts-, Handelsund Schifffahrtsvertrag. Theodor Herzl (jüdischer Journalist 1860-1904) hatte den Kaiser noch kurz zuvor während seiner Orientreise aufgesucht, um ihm seine Idee eines autonomen Judenstaates im Osmanischen Reich unter deutschem Protektorat zu unterbreiten. Der Kaiser wollte aber nicht einen Judenstaat auf Kosten seiner islamischen Freundschaft unterstützen. Er wollte den osmanischen Sultan als Freund gewinnen, um seine eigene Machtpolitik gegen Englanddurchzusetzen.

Der erste deutsche Dschihad-Plan

Der deutsche Diplomat und Orientalist Max von Oppenheim (1860-1946) hatte zu Beginn des 1. Weltkrieges zur Destabilisierung Englands ein Dschihad-Konzept entwickelt, das er dem Kaiser vorlegte. Es trug den Titel: „Die Revolutionierung der islamischen Gebiete unserer Feinde „. Mit der darin entwickelten Taktik sollte die islamische Lehre vom Dschihad als Kriegsmittel gegen die deutschen Feinde (Großbritannien, Frankreich, Russland) eingesetzt werden. Im Krieg sollte so durch den Aufstand in der islamischen Welt eine dritte Front gegen England Frankreich und Russland eröffnet werden. Es ging Oppenheim darum, durch die Ausrufung eines Dschihad islamische Revolten und Terrorakte auszulösen, die das „islamische Hinterland unserer Feinde“ destabilisieren sollten.

Max von Oppenheim war ein Kenner des Islams. Er wusste, dass der kriegerische Dschihad im Islam eigentlich dazu dienen soll, einen islamischen Gottesstaat – ein islamisches Kalifat – im Kampf gegen Ungläubige durchzusetzen. Er entwickelte nun ein völlig neues Dschihad- Konzept:
Der Kaiser, der als Repräsentant einer christlichen Macht galt(!), sollte den islamischen Dschihad zur Erreichung der eigenen („christlichen“) Machtinteressen anfachen und ihn somit für die deutschen Kriegsziele instrumentalisieren. So wurde der politisch konstruierte islamistische Dschihad geboren – ausgelöst von deutschen Planungen! Der Plan wurde zwei Monate nach Kriegsbeginn vom Kaiser angenommen und sollte umgesetzt werden.

Dazu wurde im Auswärtigen Amt in Berlin eine neue Abteilung eingerichtet:
Die Nachrichtenstelle für den Orient – das Orientreferat. Von dieser Planungsstelle aus sollten nun die muslimischen Völker zu Revolten aufgestachelt werden.1 Die Abteilung hatte u.a. die Aufgabe, alle muslimischen Kriegsgefangenen so zu beeinflussen, dass sie sich auf die Seite Deutschlands stellten. Die muslimischen Kriegsgefangenen lebten daher in extra Lagern in Wünsdorf und Zossen bei Berlin und wurden durch spezielle Imame für den Dschihad ausgebildet. Am 13. Juli 1915 wurde dort die erste Moschee auf deutschem Boden mit einem 23 m hohen Minarett eingeweiht.2

Tatsächlich wurde Mitte November 1914 der Dschihad durch eine Fatwa (ein islamisches Rechtsgutachten) nach dem Kriegseintritt der Osmanen vom Sultan in Konstantinopel ausgerufen. Die von Deutschland geschürten terroristischen Unternehmungen der Araber brachten die Engländer dermaßen in Bedrängnis, dass sie den Scheich von Mekka mit allen Mitteln versuchten auf ihre Seite zu ziehen, bevor ihn Deutschland dazu gewinnen konnte, als Oberhaupt von Mekka auch von dort den Dschihad auszurufen. Mit viel Geld und dem Versprechen eines eigenen arabischen Königreichs als Lohn für einen Aufstand gegen das Osmanische Reich, konnten sie ihn auf die britische Seite ziehen. Mit diesem Versprechen wurden politische Weichen gestellt, die sich bis heute im nicht gelösten Palästinakonflikt auswirken.3

Der Dschihad-Geist ist „aus der Flasche“

Die von den Deutschen propagierte Idee, mittels des Dschihad fremde Besatzungsmächte zu vertreiben, erwies sich, einmal geboren, als eine Idee, die nicht mehr auszulöschen war. In der arabischen Welt wurde sie nach dem Ersten Weltkrieg von den Muslimbrüdern und ihrem Konzept des islamistischen Dschihad, der bis heute hinter allen islamistischen Terroranschlägen steht, aufgegriffen und weiter „verfeinert“. Ein deutscher Baron steht am Beginn – ein Nichtmuslim rief den „Dschihad- Geist“ für deutsche Interessen zu Hilfe. Seit 1914 nahm dieser Geist immer mehr an Kraft zu.

Als Hitler an die Macht kam, war Max von Oppenheim nicht mehr im Dienst des Auswärtigen Amts. Dennoch trieb es den Achtzigjährigen, 1940 seine alten Ideen in Berlin noch einmal neu vorzulegen, um den deutschen Vormarsch in Nordafrika zu unterstützen. Nun gab es aber keinen Sultan-Kalifen und kein Osmanisches Reich mehr, aber es gab immer noch Oppenheims jetzt neu aufgelegte Idee, durch Revolten in den muslimisch-arabischen Gebieten die britische und französische Herrschaft zu destabilisieren. Das Auswärtige Amt entwickelte also unter Berücksichtigung der Anregungen des Barons von Oppenheim eine ganze Reihe von Maßnahmen, um diese Revolutionierung unter den Arabern anzuregen. Die Erfahrungen, die die Orientabteilung im Ersten Weltkrieg gesammelt hatte, waren dabei eine Hilfe. Viele Mitarbeiter aus der Kaiserzeit waren immer noch im Dienst!

Das Auswärtige Amt regte nun an, die Propaganda auszuweiten, die Abwehr von Wilhelm Canaris zu Aufständen in Palästina und Jordanien zu ermächtigen – die Lieferung von Waffen eingeschlossen – und sofort auch Gelder an den Großmufti zu zahlen.4

Islamist der ersten Stunde – der Großmufti von Jerusalem

Ein Mufti war im alten osmanischen Reich die höchste religiös-rechtliche Autorität im Islam in einer politischen Region. Seine Auslegung des Koran war gültig und bindend. Die Briten hatten den Sohn des sehr einflussreichen arabischen Familienclans der Husseinis, die ihre Abstammung bis auf Mohammed zurückführte, in ihrem Mandatsgebiet Palästina 1921 zum „Großmufti von Palästina“ eingesetzt. Sie gaben dem mit 28 Jahren sehr jungen Hadsch Amin el Husseini (1893-1974) den Ehrentitel „Großmufti“ und verstärkten damit sein Ansehen in der arabischen Welt. Sie gaben damit einem der ersten Anhänger der Muslimbrüder – einer neu entstandenen Bewegung des Islamismus – eine entscheidende Machtstellung in Palästina.

Der Islamismus

Zur gleichen Zeit, als sich in Deutschland der Nationalsozialismus als Ideologie und politische Kraft formte, deren Erstarken ab 1933 mit der Machtübernahme Hitlers direkt in den Holocaust mündete, entstand in der arabischen Welt, genauer in Ägypten eine andere Bewegung:
Die Muslimbruderschaft, die den Islamismus als politische Ideologie entwickelte. Sie wurde im Jahr 1928 von Hassan al-Banna in Ägypten gegründet und ist bis heute die ideologische Basis für alle Islamisten einschließlich al-Qaida.

Sie stellten in ihren Mittelpunkt das Konzept des Dschihad – das mit Sehnsucht verfolgte Ziel, im Krieg gegen die Ungläubigen als Märtyrer zu sterben. Al Banna propagierte eine neue Auslegung des Koran: „Der Koran habe es den Gläubigen aufgegeben, den Tod mehr zu lieben als das Leben. Siegen könne nur, wer es in der „Kunst des Todes“ zur Meisterschaft bringt.“5

Kernpunkt der Nazi Propaganda: Die Gefahr des internationalen Welt-Judentums

Der Ausgangspunkt aller nationalsozialistischen Propaganda war die „Gefahr des Judentums“ darzustellen. In Hitlers Weltsicht gab es eine „jüdische internationale Verschwörung“. Alles, was in der Weltgeschichte passierte, wurde als ein jüdisches Komplott gedeutet. Hinter Kommunismus, Kapitalismus, Materialismus – später hinter den kriegsführenden Parteien Amerika, Sowjetunion, Großbritannien – stand immer als wirklicher Feind, der von den Nationalsozialisten klar benannt wurde: der Jude.

Der Antisemitismus Hitlers und des Naziregimes wurde zur Quelle und Inspiration für die Muslimbruderschaft und für den Mufti. Auf einer „islamischen Parlamentarierkonferenz zu Gunsten von Palästina“ ließen sie 1938 Hitlers Buch „Mein Kampf“ wie auch das infame Buch „Protokolle der Weisen von Zion“ in arabischer Version verbreiten.

Mufti – ein Anhänger der Nazis

Der Jugendverband der vom Mufti gegründeten Palästinensischen Arabischen Partei trug den Namen „Nazi-Scout“. Auf Flugblättern wurden nationalsozialistische Parolen übernommen und Hakenkreuze als Symbole verwandt. Hitler erhielt 1935 zur Verkündigung der Nürnberger Rassengesetze aus Palästina Glückwunschtelegramme.

Die wichtigsten Berührungspunkte zwischen islamischer und nationalistischer Weltanschauung

Diese fasste der Mufti später einmal wie folgt zusammen:

  1. Monotheismus – Einheit der Führung, Führerprinzip.
  2. Sinn für Gehorsam und Disziplin.
  3. Der Kampf und die Ehre im Kampf zu fallen.
  4. Die Gemeinschaft nach dem Motto: Gemeinnutz geht vor Eigennutz.
  5. Hochschätzung der Mutterschaft und Verbot der Abtreibung.
  6. Verhältnis zu den Juden – „in der Bekämpfung des Judentums nähern sich der Islam und der N.S. einander sehr.“
  7. Verherrlichung der Arbeit und des Schaffens: „Der Islam schützt und würdigt die Arbeit, welche sie auch sein mag.“6

Bald nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 nahm der Mufti Kontakt zu deutschen Dienststellen auf. Er hatte Kontakt zu Eichmann und zur SS. Er wollte eine Koalition mit Hitler, um seine großarabischen Herrschaftsansprüche zu verwirklichen. Der Mufti war nicht nur Islamist, sondern auch Vertreter des arabischen Nationalismus. Er träumte von einem Großarabien, das alle Araber vom Atlantik bis zum Persischen Golf unter seiner Führung vereinigte. Als die Briten 1937 vorschlugen, das Mandatsgebiet Palästina in einen kleinen jüdischen und einen größeren muslimisch-arabischen Staat aufzuteilen, beschlossen die alarmierten Nazis, die Araber zu stärken, um die Bildung eines „Judenstaates“ zu verhindern.

Deutsche Unterstützung für die arabischen Aufstände in Palästina

Ab 1937 trainierten deutsche Nazis die Rekruten der Aufstands-Bewegung des Muftis. Die ganze Region wurde mit einem Spionagenetz von Canaris überzogen. Die SS bildete in den kommenden Jahren weitere Terroristen aus!

Mit Hilfe Deutschlands organisierte der Mufti zwischen 1939 und 1941 einen Umsturz gegen die Briten im Irak. Die Deutschen hatten militärische Unterstützung zugesagt, waren dann jedoch nicht in der Lage dazu. Der Aufstand brach schließlich zusammen und der Mufti musste fliehen. Am 6. November 1941 traf er in Berlin ein.

Das Todesbündnis mit Hitler

Bald nach der Ankunft in Berlin wird der Mufti am 28. November 1941 von Hitler empfangen. Bei diesem Treffen kommt es zu dem bis heute folgenschwerstem Bündnis zwischen Deutschland und einem islamischen „Führer“. Hitler sicherte dem Mufti die Unterstützung für die Bildung eines Großarabischen Reiches zu, wenn Deutschland erst einmal die Region eingenommen hätte.

Das Bündnisziel war klar definiert:

  • Verhinderung einer nationalen Heimstätte für die Juden in Palästina.
  • Auslöschung des Judentums nicht allein in Europa, sondern auch im gesamten arabischen Raum, speziell in Palästina.

Dank einer erhaltenen Aufzeichnungen des Gesandten Schmidt, der bei dieser Unterredung zugegen war, ist der Inhalt dieses Bündnisses bekannt. Der wichtigste Abschnitt:

Der Führer gab sodann dem Mufti folgende Erklärung ab, indem er ihn bat, sie in seinem tiefsten
Herzen zu verschließen:

  1. Er (der Führer) werde den Kampf bis zur völligen Zerstörung des jüdisch-kommunistischen europäischen Reiches fortführen.
  2. Im Zuge dieses Kampfes würde zu einem heute noch nicht genau nennbaren, aber jedenfalls nicht fernen Zeitpunkt von den deutschen Armeen der Südausgang Kaukasiens erreicht werden.
  3. Sobald dieser Fall eingetreten sei, würde der Führer von sich aus der arabischen Welt die Versicherung abgeben, dass die Stunde der Befreiung für sie gekommen sei. Das deutsche Ziel würde dann lediglich die Vernichtung des im arabischen Raum unter der Protektion der britischen Macht lebenden Judentums sein. In dieser Stunde würde dann auch der Mufti der berufenste Sprecher der arabischen Welt sein.“7

Geistlich gesehen war diese Vereinbarung nicht allein ein Bündnis mit einem arabischen Führer, sondern es war ein Bündnis geistiger Mächte. Es verbanden sich in Deutschland (genauer in Berlin)
dadurch zwei judenfeindliche Weltanschauungen: Faschismus und Islam/Islamismus mit weit reichenden Auswirkungen für die Zukunft. 1943 erklärte der Mufti in einer Rede im Haus der Luftwaffe (heutiges Berliner Abgeordnetenhaus) den festen und bleibenden Grund des Bündnisses:

„… die Deutschen haben niemals einem Muslim etwas zu Leide getan. Sie kämpfen gegen unseren gemeinsamen Feind, der die Araber und Muslime verfolgt. Aber über allem anderen haben sie auf jeden Fall das jüdische Problem gelöst. Diese Verbindung und besonders die letzte, macht aus unserer Freundschaft mit Deutschland nicht nur eine provisorische, die auf Bedingung beruht, sondern eine permanente und bleibende Freundschaft, die auf gemeinsamen Interessen basiert.“
Im Klartext: Die Endlösung der Judenfrage war die Grundlage der bleibenden Freundschaft.

Dieses Todesbündnis wirkt ungebrochen in der gesamten islamischen Welt bis heute fort. Es ist uns Deutschen aber nicht bewusst, dass wir die Grundlage für den Erfolg von Organisationen wie Fatah und Hamas gelegt haben.
„Diese Vereinbarung über Kriegsziele und Judenvernichtung sind die nahöstliche Analogie zur
Wannseekonferenz 1942“.8

Die Saat des Hasses – Propagandawaffe „Sender Zeesen“

In Berlin bekam der Großmufti nun alle erdenkliche Unterstützung für den „Freiheitskampf der Araber“ mitsamt seinen Vernichtungsplänen für die Juden. Der Mufti leitete ab 1941 bis Kriegsende 1945 in Berlin das islamistische Welthauptquartier zur Vernichtung der Juden in der arabischsprachigen Welt. Von hier rief er über den leistungsstärksten Kurzwellensender der Welt, der südlich von Berlin in Zeesen stationiert war, den Dschihad gegen die Juden aus. Die Radiosendungen des Mufti erreichten die ganze arabischsprachige Welt in Nahost sowie auch Persien und Indien. Sie wurden in türkisch, persisch und hindi übersetzt.

Geschickt verband der Mufti nationalsozialistische Propaganda mit Zitaten aus dem Koran. Matthias Küntzel bezeichnet den Sender als die „Schnittstelle, die die antisemitische Weltanschauung in die arabische Welt transferierte und den frühen arabischen Islamismus mit dem späten Nationalsozialismus verband.“9

Das Krebsgeschwür der Hasspropaganda

Die drei antisemitischen Hauptthesen, die durch die Nazipropaganda sich mit dem Islam verbanden sind:

  1. Die Juden sind der Feind der ganzen Menschheit
  2. Es gibt eine jüdische Weltverschwörung, um die jüdische Macht über alle Welt aufzurichten. Zionismus ist eine Erscheinungsform dieser Weltverschwörung des Weltjudentums.
  3. Das „Weltjudentum“ muss daher mit allen Mitteln bekämpft werden, bevor es zu spät ist.

Diese Thesen wurden nun durch die Propaganda des Mufti und der Muslimbruderschaft ständig wiederholt und mit dem palästinensischen Problem verknüpft. Der Kampf um Palästina wurde so zu einem Kampf gegen das „Weltjudentum“- den „Weltzionismus“.

„Zionismus“ wird nun ein Synonym für den Ausdruck „Weltjudentum“ und damit wird suggeriert, dass das Bedürfnis der Juden, in einer eigenen Heimstätte zu leben, eine Gefahr für die ganze Menschheit darstellen würde.

Die Auswirkungen des Todesbündnisses auf den Konflikt der Palästinenser mit Israel

Der Mufti war nie an einem Frieden mit Israel interessiert, sondern er propagierte den Dschihad. Palästina durfte nicht von Ungläubigen beherrscht werden, weil ein einmal vom Islam erobertes Gebiet nie mehr an „Ungläubige“ zurückgegeben werden durfte. Er war der erste politische und religiöse Vertreter Palästinas von einer seitdem ununterbrochenen Reihe palästinensischer Führer, der kompromisslos Palästina als rein islamisches Land ohne Juden haben wollte. Nach 1945 entkam er nach Ägypten und bestimmte weiter die Geschicke Palästinas auch mit Unterstützung entkommener Nazis.

Der Mufti war derjenige, der den Teilungsplan der UNO 1947 vehement ablehnte und die arabischen Staaten zum Krieg aufrief. Obwohl nicht alle arabischen Staatsführer gegen eine Ansiedlung von Juden in Palästina waren, hatte der Mufti durch den Umweg über das Bündnis mit Hitler solch eine Machtstellung in der arabischen Welt gewonnen, dass ihm niemand zu widerstehen wagte.

Der Mufti gründete den Mythos des „Palästinensers“, indem er allen Arabern, die in Palästina ansässig waren, eine neue Identität zuschrieb, was sich später in der Charta der PLO nachlesen ließ.

Auch der PLO-Führer Arafat stammte aus dem Clan der Husseinis. Er hielt sich längere Zeit bei seinem Verwandten, dem Mufti in Kairo auf. Dort wurde er für den palästinensischen Befreiungskampf unter anderem durch einen deutschen Offizier ausgebildet. Besonders in der Anfangszeit der Gründung der Fatah- Bewegung wurde Arafat finanziell stark durch den Mufti unterstützt.10
Wie stark im Einzelnen die Auswirkungen der von Berlin ausgestreuten Hasspropaganda gegen die
Juden waren und sind, kann hier wegen Platzmangel nicht ausgeführt werden. Weitere
Ausführungen finden sich in meiner Schrift: „Bündnis des Todes“. Nur noch dies:

Hamas

Die Hamas versteht sich als der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft. In ihrer Charta wiederholen sie die ganze antisemitische Verschwörungstheorie. Dort ist die Rede vom „Weltzionismus“. Wörtlich wird der terroristische Kampf mit dem „Protokoll der Weisen von Zion“ begründet. So heißt es in Art. 32:

„Heute ist es Palästina und morgen könnten es andere Länder sein. Zionistische Machenschaften
setzen sich nämlich endlos fort und werden sich nach Palästina gierig vom Nil bis zum Euphrat
ausdehnen. Erst dann, wenn sie komplett die Gegend verdaut haben, auf die sie ihre Finger gelegt
haben, werden sie zu noch mehr Expansion voranschreiten und so weiter. Ihr Komplott wurde in
den Protokollen der Weisen von Zion niedergelegt: Ihr derzeitiges Verhalten ist der bester Beweis
für das, was dort gesagt wurde. (…)“11

Fazit

Die oben erwähnten Bündnisse haben bis heute tiefgreifende Auswirkungen auf das Ansehen Deutschlands in der arabischen Welt. Dort erinnert man sich dieser Bündnisse!! Hitlers Buch „Mein Kampf“ ist Bestseller in arabischen Buchhandlungen.

Keines dieser Bündnisse wurde bis heute widerrufen. Es gab nicht die Spur eines Bedauerns und auch keine Einsicht in die Verantwortung für die Auswirkungen, die die Bündnisse auf Israel bis heute haben. Selbst wenn von „besonderer Verantwortung für Israel“ seitens der Regierung gesprochen wird, spürt der Beobachter, dass dies nicht das gleiche ist, wie eine Ebene des Bündnisses. Es hat den Charakter der „Pflicht“ in sich und damit den Keim von Hass. Bei zunehmendem Druck auf Israel kann uns nur die Liebe an der Seite Israels halten. Damit die Liebe wachsen kann, müssen falsche Bündnisse bekannt und gelöst werden.

Dafür wollen wir beten.

GEBET

  1. Wir beugen uns vor Gott und bitten ihn um Vergebung, dass wir ein Bündnis mit den Feinden des Gottesvolkes gemacht haben, wie es in Psalm 83 beschrieben wird, das begonnen wurde unter dem Kaiser und fortgesetzt und bekräftigt im expliziten Todesbündnis zwischen Hitler und dem Mufti.Dazu gehören folgende Punkte:
    • Freundschaftsbund des Kaisers mit dem Sultan und der islamischen Welt, statt der Unterstützung der Gründung eines jüdischen Staates.
    • Entwicklung der „Dschihad-Strategie“, um deutsche Großmachtpläne zu verwirklichen. Bitte um Vergebung, dass Deutschland nicht auf den Gott Israels vertrauen wollte, sondern seine Stärke in den Bund mit dem Islam suchte
    • Bitte um Vergebung für die Saat des Hasses durch die Radiopropaganda vom Sender Zeesen, die seitdem in der ganzen Welt aufgeht.
    • Bekenntnis der Mitschuld an dem fortwährenden palästinensisch-israelischen Konflikt durch die finanzielle, materielle und militärische Unterstützung der arabischen Aufstände und die Verbreitung des Dschihad-Gedankens.
  2. Lasst uns darum beten, dass Gott eine tiefe Umkehr der Herzen zu Israel unter den Gläubigen in unserem Land bewirkt mit Auswirkungen sowohl in die Bevölkerung, als auch in die politische Ebene. Wir bitten inständig um die Lösung falscher Bündnisse.
  3. Es gibt einige Historiker, die sich mit dem Thema befassen; bis jetzt bekommen sie aber wenig Gehör. Beten wir, dass Gott die verborgenen Auswirkungen dieser Bündnisse in Deutschland ans Licht bringt, auch durch die Medien.
  4. Das Auswärtige Amt ist besonders tief in die Historie dieser Bündnisse verstrickt. Beten wir, dass bei der zur Zeit laufenden Erforschung der Geschichte des Auswärtigen Amts während der Nazizeit diese Dinge mit ans Licht kommen und Buße getan wird.
  5. Beten wir, dass Gott vielen Christen zeigt, was es braucht, damit unsere Herzen noch viel
    tiefgreifender verändert werden.
  6. Der Antisemitismus in Deutschland ist ein geistliches Bollwerk. Es kann nur durch tiefgehende persönliche und stellvertretende Buße überwunden werden. Beten wir, dass Gott weiterhin aufzeigt, worunter wir uns noch beugen müssen, damit immer mehr Licht die Dunkelheit durchdringt.

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Rosemarie Stresemann

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Einen sehr guten Einstieg in das Thema bieten zwei Filme, die in letzter Zeit gedreht wurden. Der eine gehört zur Sendereihe des ZDF „Der Heilige Krieg“ und ist in der Mediathek abrufbar unter „Dschihad für den Kaiser“:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1416738/Dschihad-f%C3%BCr-den-Kaiser
Der andere Film lief unter anderem bei ARTE und hat den Titel „Turban und Hakenkreuz – der Großmufti und die Nazis“. Man kann ihn bei YouTube anschauen unter:
http://www.youtube.com/watch?v=lrSvzx6FsKI

 

 

 

 

1 Vgl. Wolfgang G. Schwanitz. „Die Berliner Djhadisierung des Islams – Wie Max von Oppenheim die islamische Revolution schürte“,
S. 19 ff. In: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (Hg). Auslandsinformationen. Sankt Augustin: 10. Nov. 2004., auch zu finden unter:
http://www.kas.de/db_files/dokumente/auslandsinformationen/7_dokument_dok_pdf_5678_1.pdf
2 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Halbmondlager
3 Vgl. http://www.jafi.org.il/JewishAgency/English/Jewish+Education/German/Israel+und+Zionismus/Konzep e/Britisches+Mandat/Britisches+Mandat.htm
Der Antisemitismus Hitlers und des Naziregimes wurde zur Quelle der Inspiration für die Muslimbruderschaft und für den Mufti. Auf einer „Islamischen Parlamentarierkonferenz zu Gunsten von Palästina“ ließen sie 1938 Hitlers Buch „Mein Kampf“ wie auch das infame Buch „Protokolle der Weisen von Zion“ in arabischer Version verbreiten.
4 Vgl. Gerhard Höpp. „Der Koran als ‚Geheime Reichssache‘. Bruchstücke deutscher Islam-Politik zwischen 1938 und 1945“.
www.zmo.de/biblio/nachlass/hoepp/01_22_057.pdf
5 Matthias Küntzel, Djihad und Judenhass. Freiburg:2003,S.236 Matthias Küntzel zitiert aus einem Vortrag des Mufti in Djihad und Judenhass. Freiburg: 2003, S.39
7 Das ganze Dokument unter
http://www.ns-archiv.de/verfolgung/antisemitismus/mufti/in_berlin.php (Hervorhebung von dem Autor)
8 So das Fazit von Klaus von Münchhausen http://www.zeit.de/1990/37/der-traum-vom-grossen-arabien
9 Matthias Künzel, Von Zeesen bis Beirut www.matthiaskuentzel.de/contents/von-zeesen-bis-beirut
10 Matthias Küntzel, Djihad und Judenhaß; Freiburg 2003 Seite 114 ff
11 Vgl. alle Artikel der Hamas auf deutsch bei http://usahm.info/Dokumente/Hamasdeu.htm